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Ein Kommentar vom BLLV-Bezirksvorsitzenden Helmut Schmid

Ein schwieriges erstes Halbjahr geht zu Ende

Erneut liegt ein Schulhalbjahr hinter uns, das geprägt war von der Personal- und der Qualitätskrise in allen Schulen. Wer glaubte, dass es in diesem Schuljahr bereits eine Entspannung geben könnte, der hat sich geirrt!

Am ersten Schultag noch stand vor jeder Klasse eine Person. Diese war aber nicht immer eine grundständig ausgebildete Lehrerin bzw. ein Lehrer. Die Stundentafeln konnten gerade eben erfüllt werden. Und: Es gab kaum/keine zusätzliche/n Diffe-renzierungsstunden, es gab kaum/keine Arbeitsgemeinschaften. Und eine stabile mobile Lehrerreserve gab/gibt es nicht.

In dem Moment, als erste Verhinderungs- und Krankheitsfälle auftraten, zum Beispiel gerade eben in der Grippezeit, trat/tritt der Personalmangel massiv in Erscheinung. Klassen müssen mitbetreut, mitgeführt und zusammengelegt werden. Viel Mehrarbeit muss und musste geleistet werden, schließlich musste auch immer wieder Unterricht entfallen. Die Lehrerkollegien waren belastet wie nie.
Dass ganz „nebenbei“ weitere/neue Belastungen auf unsere Lehrkräfte zukamen/zukommen, FiLBY, BYLES, Sprachstandserhebungen, keine/kaum Entlastung in Sachen Bürokratie, usw., ist ärgerlich. 
Mit dem Personalmangel einher ging die Fortsetzung der Qualitätsmisere. Gerade Kinder und Jugendliche, die benachteiligt sind, litten und leiden besonders. In Sachen Bildungsgerechtigkeit hat sich nichts gebessert.
Das Kultusministerium hat zwar die PISA-Offensive initiiert, alleine die Maßnahmen zünden nur zaghaft, weil das qualifizierte Personal fehlt. 

Nach wir vor unser größtes Pfund sind unsere Lehrkräfte. Trotz der Not leisten sie jeden Tag tolle Arbeit. Sie schuften zum Teil über ihrer Belastungsgrenze. 
Aber Achtung! Wir dürfen unsere Lehrkräfte nicht weiter überstrapazieren!

Was braucht es im zweiten Halbjahr? Es braucht kluge Dienstherren, die dort entlasten, wo es möglich ist. 
Und: Trauen wir uns selbst noch mehr zu, achtsam und gut mit uns umzugehen!